
Hallo Welt! Hallo Deutschland!
Tach zusammen!
Ich freue mich, dass ihr da seid;
ich freue mich, dass ich da bin;
ich freue mich, dass ihr mir zuhört.
Naja… so oder so ähnlich habe ich das mal in einem Rhetorikurs gelernt. Mit diesen Sätzen gewinne man als Sprecher die Aufmerksamkeit seines Publikums. Ich bin sicher, Micaela Schäfer hat vor dem Brandenburger Tor andere Methoden am Start gehabt… Wie auch immer.
Was soll das hier?
Gute Frage. Schon seit langem beschäftigt mich der Gedanke, ob es mir etwas nutzen würde, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen. Deutscher Staatsbürger zu werden. Klingt in meinen Ohren immer irgendwie… komisch … Deutscher Staatsbürger. Man gewöhnt sich aber daran. Deutscher Staatsbürger… Staaaaatsbüüürrrger. Ähem.. nun gut.
Inzwischen bin ich so weit. Ich will es tun. Ich könnte ja behaupten, es sei eine Bereicherung für die Bundesrepublik, mich als offiziellen Staatsbürger zu haben. Quasi ein Geschenk für all meine deutschen Freunde. Ich tu es aber nicht. Wir wollen ja nicht so sein. 🙂
Jedenfalls habe ich mich informiert. Ich war auf dem Bürgeramt und habe mir gaaanz langsam in deutlichen Worten erklären lassen, wie so eine Einbürgerung abläuft. Nö. In Wirklichkeit hat es 2 Minuten gedauert (abgesehen von den 28 Minuten, die ich wartend im Flur verbracht habe). Die nette Frau gab mir einen Stapel Papier mit. Lauter Formulare und Informationsblätter. Ganz schön kompliziert das ganze. Irgendwann werde ich da noch genauer darauf eingehen.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Irgendwo, auf einem der Blätter, stand geschrieben, die Kosten für die Einbürgerug belaufen sich auf 255€ – pauschal. Minderjährige Kinder, die miteingebürgert werden zahlen nur 25€ – FYI. Blitzartig kombinierte mein Gehirn mit Migrationshintergrund die Tatsache, dass die Kosten für das Einbürgerungsverfahren äquivalent zur Anzahl meiner Facebook-Freunde ist und gebar diese Idee. Dieser Gedanke, der sich in deinem Kopf versetzt und dich verfolgt. Tag und Nacht.
Erstaunlich ist dabei, dass das menschliche Gehirn jedwede Unschärfe in dieser Rechnung (255€ aber 334 Freunde) zum Wohle der Idee ignoriert, bzw. korrigiert. Ich glaube in der psychologische Fachbegriff dafür heißt Szenarioerfüllung oder so ähnlich. Hab‘ ich mal im Discovery Channel gelesen. Man möge mich korrigieren, so ich falsch liege. Fakt ist, dass es theoretisch schon mit 77 Cent pro Facebook-Freund reichen würde – aber ihr wisst ja, wie das mit Facebook-Freunden ist. Manche lesen garnicht alles, was man postet und halten sich daran, wenn man etwas von ihnen verlangt. Weiß auch nicht, was mit diesen Leuten los ist.
Wenn jeder 1€ spendet habe ich die Kosten drin
Jedenfalls dachte ich: Ganz einfach, oder? Meine Freunde werden mich doch supporten, oder? Sie freuen sich doch für mich mit und spenden gerne einen Euro! Deshalb habe ich mich entschieden, diesen Blog zu starten und Spenden zu sammeln. Ich habe noch einige Ideen und Gedanken, die ich hier niederschreiben werden.
Ganz uneigennützig ist das ganze jedoch nicht: Indem ich hier erkläre, warum ich mich einbürgern lasse, was mich dazu bewegt hat, was dafür und was dagegen spricht und wie das eigentlich abläuft, spare ich mir das wiederholte Erzählen der gleichen Geschichte. Ich finde im Zeitalter von In-der-Runde-ins-Smartphone-starr-Abenden ist es mehr als angebracht, auf jegliche Fragen zum Thema zu antworten: Lies meinen Blog! Vielleicht lass ich auch kleine Visitenkarten mit der Internetadresse drucken. Oder noch besser: Ich mache mir ein T-Shirt mit QR Code. So kann jeder in nur 25 Minuten und 12 Apps später sofort via Handykamera diese Seite finden.
Was ich nicht bezwecke ist mich zu bereichern. Jeden Cent, der möglicherweise übrig bleibt möchte ich an IAL – CISL Germania spenden. IAL ist eine gemeinnützige Organisation, die sich für die Förderung von italienischen Kindern in Deutschland einsetzt.
Also. Dann kanns ja losgehen… Ich freue mich auf Kommentare und auf Spenden!